Sitzung: 15.04.2021 Ausschuss für Familie, Schule, Sport und Kultur
Vorlage: 043/2021
Frau Akono stellt das Förderprogramm „Fit in Deutsch“ zur Sprachförderung von zugewanderten Kindern und Jugendlichen vor und beantragt für die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen die Prüfung der Umsetzung dieses Angebots durch die Verwaltung.
Frau Kundt erläutert, dass Möglichkeiten der Umsetzung dieses Ferienintensiv-Trainings für die Osterferien 2021 bereits Ende letzten Jahres geprüft worden seien. Man habe sich jedoch gegen die Beantragung von Fördermitteln aus diesem Programm entschieden.
Grund sei die vorgeschriebene Gruppengröße von mindestens 15-25 Schülerinnen oder Schülern gewesen. In Nordkirchen gibt es aktuell aus dem Bereich der Flüchtlinge und anerkannten Flüchtlinge ca. 20 Kinder im schulpflichtigen Alter bzw. die eine Schule besuchen. Die Kinder verteilen sich dabei über den Bereich der Primarstufe bis hin zur Sekundarstufe II. Nach dem Förderprogramm wäre zwar grundsätzlich auch eine Durchmischung der Gruppe möglich. Zur Erreichung des beabsichtigten Lernziels dürfte es jedoch sinnvoller sein, eine homogene Gruppe zu bilden. Diese wäre jedoch aktuell mit einer Teilnehmerzahl von 15 Kindern nicht zu erreichen.
Stattdessen seien an den Schulen in der Gemeinde andere Förderprogramme in kleinen homogenen Gruppen in Kooperation mit dem Kommunalen Integrationszentrum, der Flüchtlingshilfe, der VHS durchgeführt worden.
Zeitraum |
Schule |
Bezeichnung
Programm bzw. Kooperationspartner |
Teilnehmer |
Sommer 20 |
Mauritius bzw. OGS |
MSB NRW (80% Förderung) (offen für alle Kinder) |
16-20 TN 3 Wochen je 6 Stunden |
Sommer 20 |
Grundschulverbund |
KI + Flüchtlingshilfe |
Ca. 7 TN 2 Wochen |
Herbst 20 |
Mauritiusschule |
MSB NRW Bildung und Betreuung (80% Förderung) |
8-12 TN 6 Std/Tag 4-6 Tage |
Herbst 20 |
Grundschulverbund |
KI + Flüchtlingshilfe |
Ca 8 TN 2 Wochen |
Ostern 21 |
Mauritiusschule |
Sprachkurs über KI |
5-7 TN 2 Std /Tag |
Ostern 21 |
GS Capelle |
KI + Flüchtlingshilfe |
3 TN |
Sie berichtet weiter, dass sie im Rahmen einer Rücksprache mit dem Kommunalen Integrationszentrum über das seit 2020 aufgelegte Programm „Extra-Zeit zum Lernen“ informiert wurde. Auch bei diesem Programm können kleinere Lerngruppen von 8-15 Kindern gefördert werden.
Herr Bergmann ergänzt, dass die Verwaltung die Förderprogramme ebenfalls im Blick habe und eher auf passgenaue bzw. flexiblere Förderung setzen würde.
Frau Spräner ist über den Umfang der bisherigen Förderangebote überrascht und fragt nach, ob die Mindestteilnehmerzahl bei „Fit in Deutsch“ durch interkommunale Zusammenarbeit erreicht werden könnte. Frau Kundt befürchtet Probleme beim Transfer.
Frau Akono ist ebenfalls erfreut über die bisherigen Angebote. Sie weist aber darauf hin, dass nach Einschätzung der Flüchtlingshilfe genügend Kinder für das Förderprogramm „Fit in Deutsch“ zusammenkommen könnten.
Auf die Frage von Herrn Tepper ob ein bestimmter Aufenthaltsstatus erforderlich sei, erklärt Frau Kundt, dass das Förderprogramm nicht zwischen anerkannten und geduldeten Kindern und Jugendlichen unterscheide. Die Förderung beziehe sich auf alle neu zugewanderten Schülerinnen und Schüler.
Frau Schröer stellt fest, dass die Möglichkeiten zur Umsetzung des Förderprogramms bereits geprüft seien und fragt die Vertreter und Vertreterinnen von Bündnis 90/Die Grünen, ob dennoch über den Antrag abgestimmt werden solle.
Die Fraktion hält an dem Antrag fest.
Abstimmungsergebnis: 13:00:07 (J:N:E)